Bauchtanz Infos

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Der Begriff Bauchtanz
Die Bezeichnung "Bauchtanz" stammt vermutlich aus der französischen Bezeichnung "Danse du ventre" (Tanz des Bauches). In ihren Romanen bezeichneten die französischen Schriftsteller Émile Zola und Gustave Flaubert den Orientalischen Tanz als "Danse du ventre" Gustave Flaubert beschreibt in seinem Reisebericht "Reise in den Orien" auch orientalische Tänzerinnen, die er auf seinen Reisen gesehen hat. Ebenso denkbar kann die Bezeichnung "Raks Balady" übersetzt "Balady Dance (Tanz der Leute = Einheimische in Ägypten)" zu der englischen Bezeichnung "Bellydance" (=Bauchtanz) geführt haben.

"Bauchtanz" ist die umgangssprachliche Bezeichnung vor allem für orientalischen Tanz. Der Begriff "Bauchtanz" reduziert fälschlich die Vielfalt des orientalischen Tanzes und das Können der Tänzerinnen auf den Bauch, die Hüfte oder das Gesäß. Ebenso wie bei allen Tänzen werden natürlich auch Arme, Beine, Hände, Füße, Schultern und der Kopf bewegt. Falsch sind die oft anzutreffenden Vergleiche oder Bezüge zu Striptease oder Lapdance. Diese Vergleiche sind eine ungerechtfertigte Herabsetzung der Tanzkunst und des intensiven Trainings in Tanztechnik, Rhythmik und Musikkunde, die der Bauchtanz erfordert. Bücher und Texte mit dem Titel "Make Your Husband A Sultan" oder "Bellydance - A Very Sexy Exercise" spielen mit diesen falschen Assoziationen und leisten dem Vorurteil Vorschub, Bauchtanz sei nur eine billige orientalische Technik zur Erotisierung des Publikums.
Dass Bauchtanz in der Vergangenheit als Beischlaf-Animation für "Sultane" oder als Verführungstrick benutzt wurde, entspringt eher schwülstigen Haremsfantasien und ist eine der vielen Legenden, die sich um den Bauchtanz ranken. Zur weiteren Bauchtanz-Legendenbildung gehören folgende gern zitierte Geschichten:

  • dass Salome die erste orientalische Schleiertänzerin der Bibel war,
  • dass die Königin von Saba vor König Salomon Bauchtanz zeigte
  • dass Kleopatra VII. Julius Caesar mit einem orientalischen Bauchtanz verführt haben soll (allerdings durch antike Quellen nicht belegbar),
  • dass Bauchtanz im Harem erfunden wurde.
  • Geschichte

    Hauptartikel: Geschichte des Orientalischen Tanzes Der Orientalische Tanz bezieht sich auf eine Tanzform, die ihren Ursprung in Ägypten hat, und bezeichnet den dortigen Solotanz der Frauen. In Ägypten hatte der Tanz von jeher einen hohen Stellenwert bei allen festlichen Gelegenheiten. Fremde und Reisende waren seit Jahrhunderten von diesem Tanz fasziniert und berichteten in ihren Briefen, Reisebeschreibungen und Büchern darüber. Seit der Kolonisation Ägyptens und mit zunehmendem technischen Fortschritt und kulturellem Austausch verbreitete sich der Tanz auch im Ausland. Heute ist er in Europa, Australien, Skandinavien, Japan und den USA ebenso zu finden wie in Ägypten. Manche Vertreterinnen halten sich eng an die ägyptische Tradition, andere haben Einflüsse aus anderen Tanzstilen und Musikrichtungen mit verarbeitet. Es gibt inzwischen eine kontroverse Auseinandersetzung darüber, was der „echte“ ägyptische Tanz sei; verschiedene Schulen und Stile bildeten sich heraus.

    Zur Zeit der Weltausstellung in Chicago (USA) um 1893 zeigte die relativ unbekannte Tänzerin "Little Egypt" zum ersten Mal orientalische Tänze vor internationalem Publikum. In dieser Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts war das Zeigen eines entblößten Bauches, ebenso wie das Zeigen eines Fußes oder unbedeckter Hände und Arme, gesellschaftlich sanktioniert. Die Tänze von Little Egypt, die in den USA später in Burlesque-Aufführungen auftrat, waren trotz oder gerade wegen der Zurschaustellung normalerweise bedeckter Körperteile eine Sensation. Offiziell wurde dem Tanz und der Tänzerin nur entrüstete Aufmerksamkeit gezollt, trotzdem ist ihr Name, ebenso einige Fotoaufnahmen verschiedener Tänzerinnen, die sich ebenfalls "Little Egypt" nannten, bis heute bekannt.

    Bewegungen und Bewegungsansätze
    Nach dem Bewegungsansatz (z. B. Muskulatur des Beckens oder eher der Beine) können wir Stilrichtungen unterscheiden. So wird beim typischen ägyptischen Solotanz die Bewegung aus der "Körpermitte" geholt und kehrt energetisch auch oft wieder dahin zurück. Bei einer westlicheren Ausrichtung kommen die Bewegungen meist aus den Beinen, sind recht groß und werden seltener muskulär abgestoppt. Es gibt weiche, schlangenhafte Bewegungen, die zur Melodie getanzt werden und härtere, rhythmische Bewegungen. Grundsätzlich handelt es sich um einen Tanzstil mit isolierten Bewegungen der einzelnen Körperregionen.

    Vor allem beim "Shimmy", dem rhythmischen, isolierten Zittern der Hüften oder anderer Körperteile, ist die gekonnte Isolation der Tänzerin sehr deutlich zu sehen. Der Shimmy kann in unterschiedlicher Intensität gezeigt werden, dabei kann die Tänzerin tanzen (d.h. der Shimmy wird über die größere Tanzbewegung gelegt) oder versucht einen Shamadan oder Säbel möglichst ruhig auf dem Kopf zu balancieren. Je besser die Isolation beim Shimmy trainiert ist, desto bewegungsfreier wird das Tanzacessoire balanciert. Als Nebeneffekt des Shimmy, werden die auf dem Bauchtanzkostüm (vor allem an den Hüften und am Oberteil) angebrachten Verzierungen in Bewegung (bei Metallverzierungen auch zum klingen) gebracht. Der Shimmy setzt eine hohe Körperbeherrschung voraus um ihn technisch einwandfrei zeigen zu können.

    Gerade beim westlichen Stil werden viele Hand- und Armbewegungen eingesetzt. Der traditionelle orientalische Stil hingegen sieht die Arme und Hände eher als Umrahmung des tanzenden Körpers. Die Bewegungen lassen sich grob dahingehend einteilen, dass die Füße dem Grundrhythmus folgen, das Becken der Tabla/Darbukka, und dass der gesamte Körper die Melodie widerspiegelt. Im arabischen Tanz ist die Kenntnis des etwaigen Textes unabdingbar, da eine Tänzerin diesen interpretieren muss, d. h. die Körpersprache (Gestik ebenso wie Mimik) muss zum Text stimmig sein. Im Gegensatz zur ägyptischen Tanzszene werden in der Türkei instrumentale Tanzstücke bevorzugt.

    Bauchtanz wird meist als typisch weiblicher Tanz wahrgenommen, der die Gefühlswelt und Kraft von Frauen zum Ausdruck bringt. Vor allem in Ägypten sind Frauen über 40 sehr populäre Bauchtänzerinnen, etwa Suhair Zaki, Fifi Abdou, Lucy und Dina. Dies ist allerdings auch darauf zurückzuführen, dass eine gute Tänzerin über Lebenserfahrung verfügen muss - dazu kommt selbstverständlich langjährige Bühnenerfahrung, um das zu formen, was in Ägypten von einer guten Tänzerin erwartet wird: eine Vollblut- und Allround-Entertainerin.

    Das Bauchtanzkostüm

    Das typische Bauchtanzkostüm entstand etwa den 1920er Jahren in den Kabaretts in Algier, Beirut und Kairo. Hauptsächlich in den Kabaretts von Kairo wurde der arabische Bauchtanz in seiner heutigen Form entwickelt und als Unterhaltungstanz aufgeführt. Ein typisches Raqs Sharqi Kostüm besteht z.B. aus einem paillettenbesetzten BH-artigen Oberteil, einem ebenfalls pailettenbesetzten Gürtel (zusammen mit dem Oberteil als Bedleh bezeichnet) und einem Rock. Das traditionelle Kostüm bzw. die folkloristische Kleidung verwendet Münzen als Verzierung und gleichzeitig als Geldanlage. Die orientalischen Tanzkostüme haben sich mit der Zeit modisch bedingt immer wieder verändert. Sie waren mehr oder weniger freizügig, hatten weite, enge Röcke, Shorts oder auch Hosen. Als Accessoire kann, muss aber nicht, zu einem klassischen Solo ein Schleier oder Cape benutzt werden. Im klassisch orientalischen Tanz ist der Schleier ein Intro-Accessoire und wird nach dem Eingangspart der Musik von der Tänzerin auf der Bühne abgelegt.

    Neben dem typischen Bauchtanzkostüm werden feine Schleier, Säbel, Kerzen und ähnliches nicht selten als weitere Elemente eingesetzt. Tänze mit solchen Elementen werden zum Teil als "Fantasy" bezeichnet, da viele der in der Fantasy getanzten Grundthemen aus Amerika stammen oder von amerikanischen Tänzerinnen des 19. Jahrhunderts aufgegriffen wurden (z. B. Ruth St. Denis) und nur entfernt mit den ursprünglichen Tänzen des Orients verwandt sind. Die typischen "Schleiertänze" der Salome oder Tänze von Schleiertanz-Gruppen sind kein klassisch orientalischer Tanz. Mit dem Schleier wird nur in der Sparte Fantasy durchgehend getanzt. Mehr Infos dazu siehe Schleiertanz.

    Neben dem "klassischen" Bauchtanzkostüm werden für die "folkloristischen" orientalischen Tänze und Stile im arabischen Raum (z. B. Hagalla, Iskanderani, Saidi) besondere Kleider bzw. Kostüme getragen, die keinem so deutlich erkennbaren Modetrend unterliegen wie z. B. die Sharqi-Kostüme.
    Auch bei den orientalischen Tänzen der westlichen Welt (z. B. American Belly Dance) trägt man andere Kleidung als bei der "klassischen Show" z. B. beim Säbeltanz, Tribal Style Dancing.

    Stile des orientalischen Tanz

    Klassisch-orientalischer Tanz

    Klassisch orientalischer Tanz wird in der arabischen Welt "Raqs Sharqi" genannt. Aufgrund der wörtlichen Übersetzung "Tanz des Ostens" ist die deutsche Bezeichnung "Orientalischer Tanz" korrekt. Der klassisch orientalische Tanz stammt aus Ägypten. Vor allem in Ägypten wird auf die reine, bis heute erhaltene ägyptische Tanzform Bezug genommen. Raks Sharqi wird aber auch im Libanon, sowie vielen anderen Ländern der arabischen Welt gezeigt und unterrichtet.

    Für den Raks Sharqi werden instrumentale Stücke, bevorzugt (vor allem in Ägypten) vorgetragen von Live-Orchestern, hier oft auch mit Gesang. Mit der Modernisierung Ägyptens verändert sich auch die Sharqi-Musik. Westliche Einflüsse, die Einführung neuer Instrumente und die Erweiterung des traditionellen Orchesters führen zu einer neuen Musik und zu einer raumgreifenderen und bühnenwirksameren Art zu tanzen. Berühmten Komponisten und Künstlern wie Farid el Atrache und Mohammed Abdel Wahab gelang es, die Musik zu modernisieren, ohne ihr den typisch ägyptischen Charakter zu nehmen.

    Das typische Bauchtanzkostüm ist für den klassischen Raks Sharqi obligatorisch. Es wird ein klassischer Zweiteiler oder ein Kleid benutzt. Die Tänzerin trägt einen bestickten BH, einen Gürtel und dazu einen Rock. Für das Entreé wird ein Schleier benutzt, der nach einer kurzen Weile auf der Bühne abgelegt wird. Im Libanon trägt die Tänzerin, im Gegensatz zu Ägypten, hohe Schuhe zum Tanz.

    Während der Baladi ursprünglich die Kunst des einfachen Volkes war, geht Raqs Sharqi auf die Musik und den Tanz zurück, der an den adligen Höfen und in den reichen Häusern Ägyptens gepflegt wurde. Im früheren Zeiten war es Aufgabe der Awalim, professionelle höfische Unterhalterinnen und Lehrerinnen in Musik, Tanz, Dichtung und Gesang, die an adligen Höfen mit einem kleinen Musikensemble auftraten und eine verfeinerte Kunstform darboten, den Adel mit ihren Darbietungen zu unterhalten. Diese Tradition wurde später in den Häusern der gesellschaftlichen Elite fortgesetzt. Der Raqs Sharqi heute enthält auch deutliche Elemente des Balletts. Die Tänzerin ist in ihrer Darbietung, vor allem in Ägypten, nicht nur allein Tänzerin. Sie übernimmt oft auch Gesangseinlagen oder moderiert einen Teil des Programms selbst, spricht mit dem Publikum und erwirkt so Rückmeldungen, die sie in ihre Darbietung mit einarbeitet. In dieser Art wird aus der reinen Tanzdarbietung eine Art kombiniertes Entertainment. Vor allem in Ägypten sind Frauen über 40 sehr populäre Bauchtänzerinnen, etwa Suhair Zaki, Fifi Abdou, Lucy und Dina.

    Von Klassisch-orientalischer-Tanz

    Baladi

    Der Tanz Baladi wird auch Beledi oder Balady genannt. Die Wortbedeutung lautet "vom Lande" oder "vom Lande kommend" Adjektiv von "Balad" = das Land, kann aber auch die Bedeutung von "mein Land" (gebildet aus Balad + Personalendung "i" für mein) haben - und bezieht sich in diesem Fall auf den Tanz, jedoch keine ländliche Folklore. Solotanz.

    Der Baladi stammt ursprünglich aus den ländlichen Regionen Ägyptens. Durch die Landflucht der Bevölkerung wurde der Tanz in die Großstädte sozusagen mitgenommen und dort weiter entwickelt. So ist der Baladi heute vor allem ein folkloristisch anmutender Tanz, der die Sehnsucht der ehemaligen Landbevölkerung nach ihrer alten Heimat ausdrückt und viele Elemente der orientalischen Folklore enthält. Baladi bedeutet "vom Lande kommend" und weist daher, auf die Musik bezogen, auf deren musikalischen Wurzeln in den Rhythmen, Liedern und musikalischen Formen der Volksmusik hin. Diese Bezeichnung wurde im städtischen Milieu der nordägyptischen Großstädte, besonders Kairo, weiterentwickelt. Man kann diese Entwicklung als kulturellen Ausdruck der Landflucht in Ägypten interpretieren.

    Nach einer Art Taqsim folgen ein Dialog zwischen Melodie und Rhythmus und weitere Temposteigerungen des Rhythmus. Der Ausdruck eines breiten Gefühlsspektrums und komplexer rhythmischer Strukturen, hat Baladi zu einer anspruchsvollen musikalischen und tänzerischen Kunstform werden lassen. Die "neuen" Stadtbewohner, die ehemals auf dem Land wohnten, brachten ihre Traditionen in die Stadt mit, passten ihre Kultur und auch sich selbst den neuen Einflüssen an. Somit entstand auch eine neue Musik und ein neuer tänzerischer Ausdruck. Ein wesentliches Merkmal - dem Jazz, Soul und Blues vergleichbar - ist das zentrale Element der Improvisation = arab. Taqsim. Für die Tanzstücke des Baladi werden vor allem einfache, so genannte "gerade" Rhythmen ohne große Orchestrierung und Feinheiten, verwendet.

    Musiker und Tänzerin improvisieren innerhalb einer Grundstruktur, die im Laufe der Zeit immer komplexer wurde. Die Integration neuer Instrumente in diese Musik, wie Akkordeon und Saxophon, eröffnete weitere, bisher unbekannte und neue Ausdrucksmöglichkeiten. Der Musik des Baladi haftet oft eine Art Wehmut und Melancholie an, eine Trauer um die verlorengegangene alte Heimat, aber oft auch versteckte Kritik am bestehenden System und den aktuellen Lebensbedingungen, was den Baladi zum „Blues Ägyptens“ macht.
    Für den Baladi verwendet die Tänzerin eine Galabija, viele Armreifen, große Ohrringe (alles in Gold), zwingend erforderlich ist ein Kopftuch oder Haarband und ein Tuch für die Hüfte.

    Orientalischer Tanz mit dem Shamadan

    Der orientalischer Tanz mit Elementen des Raks Sharqi und/oder Baladi mit dem Shamdan (Leuchter) auf dem Kopf der Tänzerin wird auch Shamadantanz oder Leuchtertanz (Shamadan; ägypt. f. Leuchter) genannt. Bei den Shamadantänzern muss unterschieden werden ob es sich um einen ´"Raqs El Shamadan" (also einen Tanz der ägyptischer Tradition folgend) oder um die westliche Variante des Leuchtertanzes handelt, die eher dem orientalischen Showtanz zuzurechnen ist.

    Der Raqs el Shamadan ist dem Baladi zuzurechnen und ein ägyptischer Folkloretanz. Ursprünglich gehörte er in die Hochzeitsprozession bei Baladi-Hochzeiten und wurde später Bestandteil des Tableaus bei Tanzaufführungen zur Hochzeitsfeier. Entsprechungen zu den ägyptischen Lichtertanz-Traditionen, die auf den einerseits symbolischen Hintergrund der geistigen Erleuchtung und andererseits der realen Wegerhellung zurückzuführen sind, finden sich auch in der Türkei. Für beide Tanzarten wird bevorzugt Baladi-Musik verwendet.

    Für den Tanz wird ein durchgängiges Kleid getragen, jedoch kann man in der heutigen Zeit auch einen Hosenanzug sehen. Dies hat wohl eher praktische oder sittliche Gründe, denn im modernen Leuchtertanz wird ein Bodenteil eingebaut. Hier zeigt die Tänzerin Balance- und Schimmiebewegungen auf dem Boden liegend oder sitzend. Ferner ist das Zimbelspiel traditionelles Merkmal eines Leuchtertanzes, unabhängig ob es ein traditioneller oder moderner Leuchtertanz ist.

    Im "traditionellem" Baladi mit Bodenteil, balanciert die Tänzerin den Leuchter auf dem Kopf, während sie sich auf den Boden setzt oder legt, und dort akrobatische Übungen zeigt wie Spagat oder Schimmies im Spagat. Diese Spagatbewegungen sind im traditionellen Leuchtertanz unüblich, da sie in Ägypten als "unanständig" gelten.

    Iskanderani

    Der Iskanderani oder Iskanderiatanz, wird auch Alexandriatanz oder, nach dem Verhülltuch der Alexandrinerinnen, Melaya Laff, genannt. Er stammt aus Alexandria/Ägypten und wurde von der urbanisierten Landbevölkerung entwickelt, ähnlich dem Baladi. Instrumentale Stücke, vor allem Baladimusik, gerne auch mit Gesang (männlichen wie weiblichen) in dem es vor allem um Liebe, Flirt oder die Sehnsucht nach der Geliebten geht, werden zum Iskandranitanz verwendet. Der Iskanderanitanz wird als der emanzipierteste der "Baladiähnlichen" Tänze bezeichnet, da die Frau hier eine führende, dominante und selbstbewußte Rolle spielt - wenn der Tanz mit einem männlichen Tanzpartner gezeigt wird. Die Iskanderanitänzerin trägt ein Kleid mit auffallenden Volants und Rüschen. Diese Kleider waren ursprünglich lang, gemäß moderner Modetrends wurden die Rocklängen gekürzt. Wichtig ist ein Kopftuch mit Bommeln oder Blüten, das hoch aufgetürmt gebunden wird, als Erinnerung an ihre ländlichen Wurzeln. Ferner ist es möglich einen Gesichtsschleier mit oder ohne Nasensteg zu tragen. Zwingend vorgeschrieben sind auch Pantoffeln mit Absatz. Das Verhülltuch der Frauen Nordägyptens, die Melaya, ein großes schwarzes Umhangtuch, gehört zur Alltagskleidung und wird im Tanz ebenfalls eingesetzt. Schmuck siehe Baladi.

    Literatur

    Wendy Buonaventura: Serpent of the Nile: Women and Dance in the Arab World, Interlink Publishing Group, 1998, ISBN 1-5665-6300-3 Karin Van Nieuwkerk: A Trade Like Any Other: Female Singers and Dancers in Egypt, University of Texas Press, 1995, ISBN 0-29278-723-5 Wendy Buonaventura: Bauchtanz, Kunstmann Verlag, 1998, ISBN 3-8889-7106-3 Dietlinde Bedauia Karkutli: Das Bauchtanz-Buch, Rowohlt 2002, ISBN 3-4996-1328-X Eluan Ghazal: Der heilige Tanz. Orientalischer Tanz und sakrale Erotik, Simon & Leutner, 2005, ISBN 3-92238-995-3 Eluan Ghazal: Schlangenkult und Tempelliebe. Sakrale Erotik in archaischen Gesellschaften, Simon + Leutner, 1995, ISBN 3-92238-963-5 Kategorien: Tanz des islamischen Kulturkreises | Kultur (Ägypten) | Orientalischer Tanz Artikel. Diese Seite wurde zuletzt am 4. September 2007 um 13:52 Uhr geändert. Ihr Inhalt steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.

    Orientalische Folkloretänze

    Orientalische Folkloretänze gelten als die traditionell überlieferten Tänze des Nahen Ostens und sind Teil des orientalischen Tanzes. Im arabischen Sprachraum wird Folklore auch als "Shaabi" bezeichnet, was sich von "Scha'ab" herleitet und die Entsprechung für "Volk" darstellt. "Shaabi" bedeutet "aus dem Volke stammend" und bezeichnet in Kombination mit dem Wort "Raqs" ("Raqs El Shaabi") die folkloristischen Tänze arabischer Länder. Die aus Ägypten stammenden Folkloretänze der Ghawazee, Fellahi, Hagalla (Beduinen), Saidi, Siwa- und Nubienfolklore werden auch als "Raqs el Shaabi" bezeichnet. Die Alexandriafolklore Iskanderani gehört nicht in diese Kategorie und wird unter Baladi beschrieben. Inhaltsverzeichnis

    Stocktanz

    Der Folkloretanz Saidi, oder Saeedi, wird in Deutschland auch als Stocktanz, oder Raqs El Assaya bezeichnet und stammt aus Oberägypten. Als Musik werden Stücke mit dem typischen Saidirhythmus verwendet, so z.B. der sogenannte "Masmoudi Saghir" ein 4/4 Rhythmus. Signifikante Shaabi-Instrumente die in den Saidistücken zu hören sind, sind u.a. Rababa, Mizmar, die großen Rahmentrommeln, Req, Duff und Dahola. Die Tänzerin tanzt meist in einem durchgängigen Kleid und trägt viel Münzenschmuck. Das typische Saidikleid hat eine trompetenförmige Ärmelform, einen Halbmondschmuck und/oder reiche Stickereien (Halal). Das Tanzaccessoire ist ein Bambusrohrstock (daher auch der Name Stocktanz). Die Damenstöcke sind mit Pailletten verziert, die der männlichen Tanzpartner oder Solotänzer sind aus dickerem Material und vollkommen undekoriert. Der Stocktanz war ursprünglich ein traditioneller Duellier-, Werbungs- und Kampfritualtanz ägyptischer Männer. Zwei gegeneinander konkurrierende Männer duellieren sich im Kreise ihrer männlichen Verwandten und Dorfbewohner (Tahtib). Aus diesem Ritual entwickelte sich eine tänzerische Spielart, die heute sowohl von Männern als auch von Frauen als Solo (Musik), Duett, Quartett (Musik) oder in Gruppen getanzt wird. Der Stock wird während des Tanzes geschwungen und virtuos gedreht und/oder balanciert. Der Männersolostocktanz wird oft auch mit zwei Stöcken präsentiert.

    Khaleegy

    Der Khaleegy ist die ägyptische Aussprache für Khaleejy, was im übertragenen Sinne mit "golfig" übersetzt werden kann. Das heisst: Etwas stammt aus der Region am Persischen Golf, die Golfregion heißt im arabischen "Khaleej". Der Tanz an für sich, also der Khaleegy wird aber auch in den dortigen Regionen als Raqs Na'ashat oder Samri bezeichnet und in Deutschland auch als "Haartanz". Dies ist aber ein westlicher und recht ungenauer Begriff für den Khaleegy. Dieser spezielle Tanz gehört zwar zu den Tänzen der arabischen Welt, ist jedoch nicht als sogenannter "Bauchtanz" oder "bauchtanzähnlich" zu betrachten. Die Herkunft und Verbreitung des Khaleegy liegt daher in den Arabischen Golfstaaten, dem südlichen Irak (genauer: Kuweit, Vereinigte Arabische Emirate, Qatar) und in Teilgebieten Saudi Arabiens. Zur Tanzbegleitung wird Musik aus der Region des Persischen Golfes (der arabischen Golfstaaten) verwendet, entsprechend dem Herkunftsland mit stark rhythmischer Dominanz.

    Die Tänzerin trägt für den Khaleegy ein überlanges, weites Kleid, das mit wertvollen und reichhaltigen Stickereien verziert ist. Dieses wird nur zum Tanzen über die andere Kleidung gezogen. Die Haare der Tänzerin (oder der Tänzerinnen) sollten möglichst lang sein und werden offen getragen. Diese Besonderheit und die Art, wie die Haare im Tanz hin- und hergeschwungen werden, ist der Grund wie dem Khaleegy in Deutschland der Namen "Haartanz" gegeben wurde.

    Ursprünglich wurde dieser Tanz vor allem bei der feierlichen Zusammenkunft von Frauen und nur von Frauen getanzt. Die Frauen tragen bei zum Tanz ein Überkleid und das normalerweise lange Haar der Frauen ist gelöst. Im Tanz wird das Haar ab und zu von einer Seite des Kopfes auf die andere geworfen. Beim Tanzen ist ein Fuß flach, der andere auf den Ballen gestellt. Diese Fußstellung führt bei der Tänzerin zu einem leichten "Hinken", bzw. einer leichten Auf- und Abbewegung des Körpers. Dieser "hinkende Tanzschritt" ist typisch für den Khaleegy. Wie immer bei arabischen Tänzen wird die Musik (der Text) von der Tänzerin mimisch und gestisch interpretiert. Heutzutage wird der Tanz auch als "Gesellschaftstanz" angesehen und er ist inzwischen sowohl von Männern, als auch von Frauen bei Partys u.ä. Anlässen zu sehen. Die Bezeichnung Khaliji ist als Überbegriff zu sehen und bezeichnet nur die Herkunft des Frauentanzes.

    Hagalla

    Der Name Hagalla stammt von der Bezeichnung des Tanzschrittes "Hagl" = "schlurfend gehen" und ist ein beduinischer Werbetanz (Beduinen, hier Nomaden ursprünglich nicht arabischer Herkunft) der westlichen Wüste, also zwischen Ägypten und Libyen (im Gegensatz zu den arabischen Beduinen östlich des Nils). Die Musik wird auf den Basisinstrumenten der orientalischen Musik gespielt. Diese sind u.a. Duff, Tabla, Nay und Rababa. Verwendet werden schneller und langsamer Malfouf, ein 4/4 oder 8/4 Rhythmus, manchmal auch mit einer 3er Betonung der Schläge 7-8. Die Kostüme sowie der Schmuck und die Accessoires unterscheiden sich im Hagalla (u.a.) nach Geschlecht des Tänzers. Frauen tragen entweder ein Kleid mit engem Oberteil und einen weiten Rock, der aus 3 Schichten besteht. Oder sie tragen einen Unterrock mit einem vorn und in der Mitte offenen Überrock, der zumindest einige üppige Volants hat und jede Hüftbewegung betonen soll. Tänzer tragen über einer Hose eine Galabija, die etwa knielang ist, darüber eine Weste und einen Schal, den sie sich um den Oberkörper schlingen. Typisches Merkmal des Kostüms sind auch die Hagalla-Stiefel. Hagalla ist ein sehr temperamentvoller Tanz, von Frau wie auch vom Mann lebhaft interpretiert. Typisch ist der Hagalla-Schritt, der ein schnelles Gehen auf flachem Fuß mit kleinen Schritten ist. Dieser Tanzschritt wird mit einer Twistbewegung der Hüfte kombiniert.

    Literatur

    Wendy Buonaventura: Serpent of the Nile: Women and Dance in the Arab World, Interlink Publishing Group, 1998, ISBN 1-5665-6300-3 Karin Van Nieuwkerk: A Trade Like Any Other: Female Singers and Dancers in Egypt, University of Texas Press, 1995, ISBN 0-29278-723-5 Wendy Buonaventura: Bauchtanz, Kunstmann Verlag, 1998, ISBN 3-8889-7106-3 Dietlinde Bedauia Karkutli: Das Bauchtanz-Buch, Rowohlt 2002, ISBN 3-4996-1328-X Eluan Ghazal: Der heilige Tanz. Orientalischer Tanz und sakrale Erotik, Simon & Leutner, 2005, ISBN 3-92238-995-3 Eluan Ghazal: Schlangenkult und Tempelliebe. Sakrale Erotik in archaischen Gesellschaften, Simon + Leutner, 1995, ISBN 3-92238-963-5&

    Tänzerinnen - Legenden auf You-Tube (für die Videoclips auf den Namen clicken)

    Fayrouze
    Samia Gamal

    Naima Akef
    Tahia Carioca
    Fifi Abdou
    Mona al Said
    Nagwa Fouad
    Mahmoud Reda & Farida Fahmi


    Youtube - Videoclips aktueller Tänzerinnen & Tanzlehrerinnen-Freundinnen von Elisa Aziza:
    Tamalyn Dallal:
    Bozenka:


    Weitere Infos über: Tribal Style

    Linkliste Bauchtanz in der Schweiz und in Zürich:
    Wie schreibe ich die orientalischen Tanzbewegungen auf ?: www.nomenklatur-ot.de

    Orientalisches Zubehör in Zürich
    www.fanafillah.ch

    Jonglier- und Feuershow
    www.fire-bird.ch



    Agentur für Events aus dem orientalischen Kulturraum:
    www.bellmont-kultur.ch


    Veranstaltungskalender

    www.meissoun.ch/kalender.html 


    Tänzerinnen/Tanzschulen CH

 


    Frauenfeld

    www.elassale.ch


    Langenthal
    www.erini.ch


    Lyss

    aischalyss@hotmail.com

    Mittelhäusern

    www.oriental-balance.ch

    Muri

    www.orifit.ch



    Recherswil

    www.nahila.ch



    Sursee

    www.tanzschule-pyramide.ch

    Uster

    www.bauchtanz-kataya.ch



    Wangen an der Aare


    www.tanzkult.ch



    
Zürich
    www.tanzkunst.ch (spezialisiert auf Drehtanz)

    Tänzerinnen Deutschland
    www.orientalische-tanzwerkstatt.de


    Überiges Ausland

    www.stance.com "China"

    www.tamalyndallal.com USA

    www.davidentertainment.no USA 

    www.jasminjahal.com USA"